winzerverein hagnau e.g.

hagnau am bodensee

der 1881 gegründete winzerverein hagnau ist die älteste winzergenossenschaft im weinbaugebiet baden mit sitz in hagnau am bodensee. durch den kontinuierlichen expansionskurs der winzergenossenschaft, der 52 familienbetriebe angehören, war eine erweiterung des weinguts um eine kelterhalle und ein winzerhaus als verwaltungssitz notwendig. das weingut befindet sich im denkmalgeschützten altstadtbereich hagnaus zwischen klosterhof und pfarrkirche.
die erweiterungsbauten wurden so geplant, dass diese den historischen kontext respektieren und das bestehende winzerhaus städtebaulich arrondieren. während der neubau des winzerhauses die farben, formen und details der umgebenden gebäude aufnimmt, wurde die kelterhalle unter verwendung des ortsüblichen sandsteins modern und werbewirksam gestaltet. der grösste flächenanteil befindet sich unter der erde, so dass die sichtbare kelterhalle im erdgeschoss lediglich 1⁄4 der fläche einnimmt. die kelterhalle wird primär während der erntezeit genutzt, um die traubenanlieferung und die qualitätskontrolle der ernte durchzuführen. im untergeschoss befinden sich die pressen, gärtanks und das flaschenlager.
gestalterisches ziel war es, an dieser städtebaulich und historisch sensiblen stelle nicht den eindruck eines funktionsbaues mit einem klassischen industrietor entstehen zu lassen. daher wurde auf eine flächige ausführung des tores inkl. einer künstlerischen gestaltung der oberfläche wert gelegt. so wurden gelaserte buchstaben auf die grossformatigen torblätter montiert. sie bilden ein zitat des badischen volksschriftstellers und pfarrers dr. heinrich hansjakob, der in der zeit von 1869-1884 in hagnau ansässig war und die winzergenossenschaft gegründet hat. das gewählte zitat ist für die winzer bis heute eine verpflichtung, und hat in seiner grundaussage an aktualität nichts verloren.
das grossflächige tor mit seiner künstlerischen gestaltung ist gemeinsam mit den versetzt montierten natursteinplatten und den farbig verglasten fenstern zum prägenden element der erweiterungsmassnahmen geworden. bei weinfesten und verkostungen, die auf dem vorplatz der kelterhalle stattfinden, dient die fassade als ansprechender hintergrund.
in zusammenarbeit mit agnes moschkon architektin, hagnau